Trude Simonsohn

deutsche Autorin und Sozialarbeiterin; Überlebende des Holocaust und Zeitzeugin; Vorsitzende des Gemeinderats der Jüdischen Gemeinde Frankfurt/M. 1989-2001; erste Ehrenbürgerin der Stadt Frankfurt/M. 2016

* 25. März 1921 Olmütz (heute Olomouc)

† 6. Januar 2022 Frankfurt/Main

Herkunft

Trude Simonsohn wurde 1921 im mährischen Olmütz/Tschechoslowakei (tschech. Olomouc) als Trude Gutmann, einzige Tochter des Getreidekommissionärs Maximilian Gutmann und seiner Frau, der Hutmacherin Theodora Appel, geboren. Sie wuchs in einem liberal-jüdischen und sozialdemokratisch geprägten Elternhaus auf. Ihr Vater wurde 1939 verhaftet und zunächst in das Konzentrationslager (KZ) Buchenwald und dann ins KZ Dachau deportiert, wo er ums Leben kam. Ihre Mutter wurde ins KZ Theresienstadt verschleppt und später im Vernichtungslager Auschwitz ermordet.

Ausbildung

S. besuchte die tschechische Grundschule in Olmütz und das deutsche Gymnasium in Brünn (tschech. Brno). Ihre besondere Vorliebe galt den Sprachen und dem Sport, vor allem Schwimmen und Tennis. Nach der völkerrechtswidrigen Annexion der Tschechoslowakei als sog. "Protektorat Böhmen und Mähren" durch die deutsche Wehrmacht 1939 wurden ihr als Jüdin das Abitur und das geplante Medizinstudium verwehrt; auch eine Berufsausbildung war nicht möglich.

Wirken

Verfolgte des Nationalsozialismus

Verfolgte des NationalsozialismusTrost und Hoffnung fand S. bei ihren Freunden aus der zionistischen Jugendbewegung, bei der sie sich als überzeugte Zionistin engagierte und ...